Plusenergiestandard - Standards für PlusenergiehäuserWir unterschieden beim Plusenergiehaus die Standards 1 bis 3. Damit lassen sich alle Plusenergiehäuser in 3 klar definierte Leistungsgruppen einteilen.
Alles hat einmal angefangen mit genügend eigener Energieerzeugung für Haushalt, Warmwasser und Raumwärme. Da im Winter die Kombination Photovoltaik und Wärmepumpe den Sonnenkollektor überlegen ist, war damit meist genügend Strom aus Photovoltaik für Haushalt und Wärmepumpe gemeint.
Für das Haus wird ein typischer Wohnnutzen angegeben. Etwa für eine Familie mit 2 Kinder. 10.000 km als Grundbedarf, pro Erwachsenen zusätzlich 10.000 km Mobilitätsbedarf, pro Kind zusätzlich 5000 km Mobilitätsbedarf. Also ein Einfamilienhaus für Eltern und 3 Kinder hätte einen Mobilitätsbedarf von 45.000 km pro Jahr. Für 100 km werden 20 kWh Verbrauch angenommen. In diesem Beispiel 9000 kWh.
Im Standard 1 und 2 werden ins Netz eingespeister Strom und vom Netz bezogener Strom 1:1 bilanziert. Standard 1 und 2 kommt daher ohne Speichertechnik aus. Doch bei ganzen Plusenergiesiedlungen wird Speichertechnik unumgänglich. So schreibt der "Solare Baulandstandard" eine bedarfsgerechte Einspeisung von Überschußstrom vor. Mit 3 kWh Bufferkakkus pro kW Peak Photovoltaik ist Tag/Nachtausgleich möglich. Der Sommer/Winterausgleich ist aber innerhalb eines Hauses oder einer Siedlung nicht darstellbar. Die derzeit plausibelste Lösung ist aus Überschußstrom Methan zu machen, dieses in den bereits vorhanden unterirdischen Gasspeichern zu lagern und im Winter daraus mit GuD Kraftwerken Strom zu erzeugen. Der Wirkungsgrad dieses Saisonausgleichs ist sehr bescheiden. Deswegen müssen Plusenergiehäuser nach Standard 3 im Verhältnis 3:1 bilanzieren. Für 3 kWh ins Netz eingespeisten Strom darf nur 1 kWh aus dem Netz bezogen werden.
Viele Architekten gehen von unhaltbaren Annahmen aus, wenn es ums Plusenergiehaus geht. Die Bewohner fahren nur Fahrrad und der Strom wird 1:1 getauscht. Aber wenn ein Bauer im Sommer 5 kg Erdbeeren verkauft, dann wird er im Winter um dem Verkaufserlös höchtens 1 kg Erdbeeren kaufen können. Jeder versteht, dass das Lagern von Erdbeeren im Tiefkühlhaus einen Aufwand darstellt. Genauso ist es mit dem Lagern von Strom. All diese Kleinigkeiten, die Bewohner fahren mit dem Elektroauto und der Strom kann nur 3:1 getauscht werden, erfordern beim Plusenergiehausstandard 3 etwas mehr als 3 mal soviel Stromertrag als beim konventionellen Standard, der hier als 1 bezeichnet wird.
Die WWW Bewegung WeltWeiter Wohlstand möchte den Begriff "Bedarfsmindernde Immobilie für den Eigenbedarf" einführen. Für diesen Begriff soll es mehrere Kategorien für die Bedarfsminderung geben. Die Einteilung von Plusenergiehäusern in 3 Standards ist die erste Umsetzung für dieses Vorhaben. |