Braunkohle wertlos für den ExportDer Heizwert liegt bei 7,8 bis 10,5 MJ/kg, die Hälfte von Brennholz. Im Vergleich zur Steinkohle (27 - 33 MJ/kg) wird die dreifache Braunkohlemenge zur Erzeugungeiner Kilowattstunde Stromes benötigt. Doch die reichlich vorhandenen Vorkommen liegen nur einige hundert Meter unter der Erde und werden mit gigantischen Schaufelradbaggern, die oft schwerer als der Eiffelturm (10.000 Tonnen) sind, kostengünstig abgebaut. Im Durchschnitt muss zunächst die sechsfache Deckschicht aus Lehm und Sand abgeräumt werden.
Die Gewinnung von 175 Millionen Tonnen Braunkohle pro Jahr ist somit alle drei Wochen mit der Aushebung des 1869 fertiggestellten Suez-Kanals (74 Millionen Kubikmeter) vergleichbar. Diese Abbaugeschwindigkeit müsste für die energieintensiven CO2-Abscheide- und Speichertechnologien (engl. Carbon Capture and Storage CCS) zur Umgehung des Emissionshandels erheblich beschleunigt werden. Eine zusätzliche Ablösung der Kernkraft durch Braunkohle erforderte eine nochmalige Ausweitung des Bergbaus, vor allem dann, wenn alle CO2-Emissionen aus den Ersatzkraftwerken ebenfalls energieintensiv abgeschieden und in entfernten salinen Aquiferen abgelagert werden sollen.
Die leichte Zugänglichkeit macht Braunkohle zum billigsten Brennstoff in Deutschland bei 1,1 Euro/GJ, was nur einem Drittel der Kosten für Importkohle entspricht. Der niedrige Energiegehalt pro Tonne stabilisiert das inländische Strompreisniveau, da ein gewinnbringender Export wegen des hohen Transportgewichts kaum möglich ist. Gastbeitrag von Jefffrey H. Michel |