Applied Materials macht VerlusteIn einer normalen Welt müsste Applied Materials verzweifelt neues Personal suchen, ausbilden und Liefertermine für neue Photovoltaikfabriken etwa 2013 haben.
Letztes Jahr die Sensation auf der Intersolar Messe knapp vor dem Höhepunkt der Ölpreiskrise: Photovoltaikfabriken von Applied Materials. Großflächige Glasmodule mit amorphen Silizium, später mit mikrokristallin amorph. Wie jedes Jahr war ich auf der Intersolar auch auf der Jagd nach dem Top Favoriten für das Dach von meinem zukünftigen Haus. Ein Großhändler den ich seit 1998 kenne meinte "Bei Dünnschicht könnte ich Dir für 2,30 EUR Watt Peak verkaufen, aber bitte nicht weiter sagen". Bei Signet, einer Firma die bei Applied Materials eine Fabrik gekauft hat war hingegen 1,90 EUR Watt Peak der offizielle Preis für 2009. Statt sofort den Messebericht zu schreiben, begannen wochenlange Kalkulationen über die Auswirkungen dieser Messesensation. Zu dem erst 2007 publizierten Konzept "solares Bauland" wurde auf jeder Seite der Hinweis angebracht: "Achtung: Wegen der Preisentwicklung Dünnfilm durch Solarpflicht ersetzt".
Die bisherigen billigen Dünnschichttechniken basierten auf nur begrenzt verfügbaren Rohstoffen. Die Indiumproduktion dürfte nach Schätzungen der PEGE nur für 10 GW Photovoltaik pro Jahr ausreichen. Viel zuwenig um Erdöl mit Solarstrom zu ersetzen. Nur Silizium gibt es wie Sand am Meer. Die roten Zahlen von Applied Materials dokumentieren so das gesamte Ausmaß der totalen Verantwortungslosigkeit dieser "Zivilisation" gegenüber der eigenen Zukunft. |